Schule in Kelkheim 1564 bis 1972
Adolf Tham, Lehrer an der Eichendorffschule bis 1983, hat für die Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum der Eichendorffschule Interessantes aus der Schulgeschichte Kelkheims recherchiert:
1564
Im Kirchspiel Münster, zu dem auch Hornau und Kelkheim gehören, wirkt als erster nachweisbarer „ludimagister“ (Schulmeister) Cleß Hilgart bis nach 1600. Die Kirchspielschule Münster ist für das gesamte Kirchspiel die einzige Schule. Als Besoldung erhält der Lehrer von jeder Gemeinde 6 Gulden, und jeder Nachbar liefert einen Laib Brot. Der Lehrer ist zugleich Glöckner und Küster. Für den Glöcknerdienst bezieht er den Glockenschilling, auch für das Herumreichen des Klingelbeutels am Sonntag erhält er einen Lohn.
Die „ludimagistra“, die Frau des Lehrers, unterstützt ihn in seinem Amte – in den weltlichen Fächern. Cleß Hilgart kann als der „Nestor“ (ältester Gelehrter eines Faches) der nachfolgenden Lehrerschaft in den Kelkheimer und Münsterer Schulen erachtet und geachtet werden.
1717
Kelkheim erbaut eine eigene Schule und erhält auch einen eigenen Lehrer. Der Ort kann sich jedoch nicht völlig von der Muttergemeinde Münster lösen, denn er muss auch fernerhin 4 Malter Korn und 4 Gulden zur Münsterer Lehrerbesoldung beitragen.
Diese beiden Schulen, die alte Kirchspielschule zu Münster und die neue Elementarschule zu Kelkheim, sind die Vorfahren unserer heutigen „Eichendorffschule“.
1797
Ein vorbildlicher Schulmeister berichtet in der Schulchronik: Seit dem 6. März, als ich, Lehrer Konrad Stoll, nach Münster kam, habe ich die moralisch und wissenschaftlich ganz und gar verdorbene Schule so hergestellt und verbessert, dass sich dieselbe nun einer jeden Stadtschule gleichstellen kann. Ich schaffte den alten Schlendrian ab und führte einerlei ABC-Bücher in der untersten und mittleren Klasse ein. Nach und nach erhielt die mittlere Klasse die „Biblische Geschichte des Alten Testaments“ und die höchste Klasse die „Geschichte Jesu“.
1821
In der Schulchronik zu Kelkheim ist vermerkt: Soviel den ältesten Männern gedenkt, war immer ein ständiger Lehrer hier, dessen Unterricht vorzüglich auf den Winter verlegt war, indem der Sommer, welcher Ostern anfing und sich zu Allerheiligen endigte, die Kinder nur zu gewissen Zeiten des Tages eine Stunde zusammennahm und unterrichtete.
1825
Am Ende des Monats Februar hält Herr Schulinspektor Pfarrer Rittersbacher die Frühlingsprüfung in hiesiger Schule zu Kelkheim ab. Vier Knaben und ein Mädchen werden aus der Schule entlassen Auf Ostern werden zur Schule 10 Knaben und 11 Mädchen aufgenommen.
1954
In Kelkheim-Mitte wird das schulische Bildungsangebot erweitert. Die Volksschule erhält einen „Mittelschulzug“. Die ersten vier Schuljahrgänge werden später als eigenständige Schule abgetrennt. Die neue Schule, bestehend aus der Volksschuloberstufe (5. – 8. Schuljahr) und der Mittelschule (5. – 10. Schuljahr), heißt „Pestalozzischule“.
1961
Die alte Volksschule zu Münster, zwischen der Kirche und dem alten Rathaus gelegen, droht wegen der steigenden Schülerzahlen aus allen Nähten zu platzen. Nervtötender Schulbetrieb wird notdürftig aufrecht erhalten. Abhilfe ist nötig.
Zwischen der Lorsbacher und der Wiesenstraße (heute: Am Waldeck - Anmerk. d. Red.) entsteht am Waldrand eine neue Schule, die in ihrer architektonischen Gestaltung und klaren räumlichen Gliederung dem ansprechenden Landschaftsbild gerecht wird. Schulfachleute bezeichnen sie als besonders gelungen: Eine Schule des guten Geschmacks!
Im April wird die neuerbaute „Eichendorffschule“ ihrer Bestimmung übergeben. Für die Stadt Kelkheim und besonders für die Schülerinnen und Schüler, die Lehrerschaft und die Eltern im Stadtteil Münster ein Freudentag, auf den man jahrelang gewartet hat. Bei der Einweihung der neuen Lehranstalt setzt der Schulleiter, Hauptlehrer Otto Berlin, einen Stein mit der Inschrift: „Mut zur Liebe!“ Der Findling, Symbol der Dauer und der Zuverlässigkeit, präsentiert sich, verbunden mit dem richtungsgebenden Leitwort, als Wegweiser in eine optimistische pädagogische Zukunft, die eine kindgemäße ganzheitliche Bildung anstrebt.
1965
Die Schulkinder aus allen Teilen der Stadt Kelkheim und zahlreicher umliegender Gemeinden wie Fischbach, Ruppertshain oder Oberliederbach erhalten in der „Pestalozzischule“ in Kelkheim-Mitte eine pädagogische Heimat. Die neue Organisationsform heißt „Haupt- und Realschule“.
1564
Im Kirchspiel Münster, zu dem auch Hornau und Kelkheim gehören, wirkt als erster nachweisbarer „ludimagister“ (Schulmeister) Cleß Hilgart bis nach 1600. Die Kirchspielschule Münster ist für das gesamte Kirchspiel die einzige Schule. Als Besoldung erhält der Lehrer von jeder Gemeinde 6 Gulden, und jeder Nachbar liefert einen Laib Brot. Der Lehrer ist zugleich Glöckner und Küster. Für den Glöcknerdienst bezieht er den Glockenschilling, auch für das Herumreichen des Klingelbeutels am Sonntag erhält er einen Lohn.
Die „ludimagistra“, die Frau des Lehrers, unterstützt ihn in seinem Amte – in den weltlichen Fächern. Cleß Hilgart kann als der „Nestor“ (ältester Gelehrter eines Faches) der nachfolgenden Lehrerschaft in den Kelkheimer und Münsterer Schulen erachtet und geachtet werden.
1717
Kelkheim erbaut eine eigene Schule und erhält auch einen eigenen Lehrer. Der Ort kann sich jedoch nicht völlig von der Muttergemeinde Münster lösen, denn er muss auch fernerhin 4 Malter Korn und 4 Gulden zur Münsterer Lehrerbesoldung beitragen.
Diese beiden Schulen, die alte Kirchspielschule zu Münster und die neue Elementarschule zu Kelkheim, sind die Vorfahren unserer heutigen „Eichendorffschule“.
1797
Ein vorbildlicher Schulmeister berichtet in der Schulchronik: Seit dem 6. März, als ich, Lehrer Konrad Stoll, nach Münster kam, habe ich die moralisch und wissenschaftlich ganz und gar verdorbene Schule so hergestellt und verbessert, dass sich dieselbe nun einer jeden Stadtschule gleichstellen kann. Ich schaffte den alten Schlendrian ab und führte einerlei ABC-Bücher in der untersten und mittleren Klasse ein. Nach und nach erhielt die mittlere Klasse die „Biblische Geschichte des Alten Testaments“ und die höchste Klasse die „Geschichte Jesu“.
1821
In der Schulchronik zu Kelkheim ist vermerkt: Soviel den ältesten Männern gedenkt, war immer ein ständiger Lehrer hier, dessen Unterricht vorzüglich auf den Winter verlegt war, indem der Sommer, welcher Ostern anfing und sich zu Allerheiligen endigte, die Kinder nur zu gewissen Zeiten des Tages eine Stunde zusammennahm und unterrichtete.
1825
Am Ende des Monats Februar hält Herr Schulinspektor Pfarrer Rittersbacher die Frühlingsprüfung in hiesiger Schule zu Kelkheim ab. Vier Knaben und ein Mädchen werden aus der Schule entlassen Auf Ostern werden zur Schule 10 Knaben und 11 Mädchen aufgenommen.
1954
In Kelkheim-Mitte wird das schulische Bildungsangebot erweitert. Die Volksschule erhält einen „Mittelschulzug“. Die ersten vier Schuljahrgänge werden später als eigenständige Schule abgetrennt. Die neue Schule, bestehend aus der Volksschuloberstufe (5. – 8. Schuljahr) und der Mittelschule (5. – 10. Schuljahr), heißt „Pestalozzischule“.
1961
Die alte Volksschule zu Münster, zwischen der Kirche und dem alten Rathaus gelegen, droht wegen der steigenden Schülerzahlen aus allen Nähten zu platzen. Nervtötender Schulbetrieb wird notdürftig aufrecht erhalten. Abhilfe ist nötig.
Zwischen der Lorsbacher und der Wiesenstraße (heute: Am Waldeck - Anmerk. d. Red.) entsteht am Waldrand eine neue Schule, die in ihrer architektonischen Gestaltung und klaren räumlichen Gliederung dem ansprechenden Landschaftsbild gerecht wird. Schulfachleute bezeichnen sie als besonders gelungen: Eine Schule des guten Geschmacks!
Im April wird die neuerbaute „Eichendorffschule“ ihrer Bestimmung übergeben. Für die Stadt Kelkheim und besonders für die Schülerinnen und Schüler, die Lehrerschaft und die Eltern im Stadtteil Münster ein Freudentag, auf den man jahrelang gewartet hat. Bei der Einweihung der neuen Lehranstalt setzt der Schulleiter, Hauptlehrer Otto Berlin, einen Stein mit der Inschrift: „Mut zur Liebe!“ Der Findling, Symbol der Dauer und der Zuverlässigkeit, präsentiert sich, verbunden mit dem richtungsgebenden Leitwort, als Wegweiser in eine optimistische pädagogische Zukunft, die eine kindgemäße ganzheitliche Bildung anstrebt.
1965
Die Schulkinder aus allen Teilen der Stadt Kelkheim und zahlreicher umliegender Gemeinden wie Fischbach, Ruppertshain oder Oberliederbach erhalten in der „Pestalozzischule“ in Kelkheim-Mitte eine pädagogische Heimat. Die neue Organisationsform heißt „Haupt- und Realschule“.
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