RÜCKBLICK: Als Expertin zurück an die alte Schule ​​​​​​​


2014 hat Laura Jaske ihr Abitur an der EDS gemacht. Nach dem Studium der Politikwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt startete sie bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und arbeitet dort heute im Bereich Entwicklungszusammenarbeit. Elf Jahre später kehrt sie an ihre alte Schule zurück und teilt ihre Expertise mit den Schülerinnen und Schülern des Powi LK ihres ehem. Powi-Lehrers Herrn Struwe.

Laura Jaske

Nach einem kurzen Input zur deutschen Entwicklungszusammenarbeit schildert sie ihre persönliche Arbeit und ihre Erfahrungen aus verschiedenen Projekten in Kenia, Uganda und Mosambik. Dort werden z.B. Projekte zur Energieerzeugung, zum Netzausbau und zur Nutzung von grünem Strom finanziert. Der Anteil der Erneuerbaren Energien liege in Kenia bei rund 85%, in Uganda sogar bei über  90%. Das Potential für Geothermie, Wasser-, Wind- und Solarenergie sei in Ostafrika sehr groß.

Anschließend stellt sie sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler. Dabei geht es z.B. um die Zukunft der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) angesichts des Regierungswechsels in Deutschland und der Zerschlagung von USAID unter der Trump-Regierung. Jaske betont die anhaltende Relevanz der EZ im Kontext globaler Herausforderungen wie beispielsweise Armut und Klimawandel. In der Vergangenheit haben sich die 32 OECD-Staaten auf das gemeinsame Ziel verständigt, 0,7% ihres jeweiligen Bruttonationaleinkommens für die Förderung wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung in Entwicklungs- und Schwellenländern zur Verfügung zu stellen. Häufig blieben die Industriestaaten zum Teil weit darunter. Eine aktuelle Umfrage in den USA zeigt, dass dieser Anteil von der Gesellschaft dennoch häufig deutlich höher geschätzt wird[1].

Auf die Frage, in welchen Staaten Projekte gefördert werden und welche Rolle Menschenrechtsverletzungen wie beispielsweise die Verfolgung von LGBT spielen, verweist Jaske darauf, dass Deutschland im politischen Dialog Kriterien für die Zusammenarbeit aufstellt und die EZ mit einigen Ländern infolge von u.a. gewaltsamen Regierungsstürzen und Unterdrückung der Bevölkerung auch schon eingestellt wurde. Grundsätzlich entscheidet die deutsche Bundesregierung, mit welchem Land kooperiert wird. Jaske betont auch, dass die Projekte der bilateralen EZ mit den Staaten zusammen geplant und von diesen umgesetzt werden. Dabei wird die vertraglich vereinbarte  Verwendung der Gelder unter Einhaltung von beispielsweise Umwelt- und Sozialstandards kontinuierlich überprüft.  

Zum Schluss wird auch die Frage gestellt, was Jaske den Menschen sagen würde, die die Ausgaben für die EZ kritisieren. Jaske verweist dabei auf die Armutsbekämpfung durch Bildung und Wirtschaftswachstum, Konfliktprävention, eine historische und moralische Verantwortung, Demokratisierung und den Klimaschutz, der weltweites Engagement erfordert, um Erfolg zu haben. Letztendlich können die finanzierten Maßnahmen auch Fluchtursachen verringern. In einer globalisierten Welt ist internationale Zusammenarbeit von entscheidender Bedeutung, um diese Herausforderungen anzugehen. Darüber hinaus kann EZ geostrategischen Interessen dienen. Ein funktionierender Welthandel ist für die deutsche und europäische Wirtschaft relevant, wobei sich in der Kooperation mit Entwicklungs- und Schwellenländern Investitions- und Liefermöglichkeiten eröffnen.