U18-Europawahl 2019
Jugendliche an der Urne
In einigen Mitgliedstaaten der EU ist das Wählen mit 16 schon Realität. In Deutschland wird immer wieder darüber diskutiert. An der Eichendorffschule wird es bereits praktiziert – in Form der U18-Europawahl.
Bereits seit einigen Jahren können Jugendliche in ganz Deutschland an U18-Wahlen teilnehmen und somit ihre politische Haltung zum Ausdruck bringen. Die Ergebnisse fließen zwar nicht in die offiziellen Ergebnisse mit ein, werfen aber einen interessanten Blick auf die Stimmung bei der jungen Generation. Auf Bundesebene wird das Projekt vom Deutschen Bundesjugendring koordiniert. Zahlreiche Jugendorganisationen übernehmen schließlich die Umsetzung vor Ort. Dank der Initiative des Skiclub Kelkheim (SCK) und der Eichendorffschule (EDS) konnten zur diesjährigen Europawahl auch erstmals Kelkheimer Jugendliche an der Wahl teilnehmen. Durchgeführt wurde die Wahl ebenfalls von Jugendlichen, die sich als Wahlhelfer zur Verfügung stellten. Martin Geyer, Jugendwart des SCK, zeigt sich zufrieden mit dem Verlauf: „Trotz durchaus ernsthafter Durchführung hatten die Jugendlichen Spaß dabei.“ Besonders freut er sich darüber, dass „tatsächlich Interesse für politische Themen und Wahlen geweckt“ wurde. Auch Jan Schönherr, Fachbereichsleiter für die Gesellschaftslehre-Fächer an der EDS, zieht ein positives Fazit: „Es freut uns zu sehen, dass die U18-Europawahl gut angenommen wurde. Die Wahl wurde dadurch präsenter und auch praktisch erfahrbar. Das Ziel, den Schülerinnen und Schüler die Berührungsängste vor einer Wahl zu nehmen und für Europa auch künftig wählen zu gehen, wurde aus unserer Sicht voll erreicht.“ Vor allem bei den Gymnasiasten war das Interesse groß, bei den Haupt- und Realschülern hielt sich die Begeisterung dagegen in Grenzen, was auch die Wahlbeteiligung in der Gesamtgesellschaft wiederspiegelt.
Aber wie haben die Kelkheimer Jugendlichen nun abgestimmt?
Würde es nach ihnen gehen, bekämen die Grünen mit über 49% der Stimmen allein 47 der 96 deutschen Sitze im Europäischen Parlament. Sie profitieren vom derzeitigen Topthema Klimaschutz. Die FDP würde zweitstärkste Partei mit 12,5%. Die beiden „Volksparteien“ SPD (8%) und CDU (6,5%) liegen abgeschlagen auf Platz drei und vier. Fast gleichauf liegt die Satire-Partei Die PARTEI mit 7%. AfD (4,5%) und Linke (1,5%) landen unter der berühmten Fünf-Prozent-Marke. Da diese bei der Europawahl jedoch nicht gilt, würden die Parteien trotzdem im Europäischen Parlament vertreten sein, ebenso wie die Piraten (2%) und die Violetten (1,5%).
Auch landes- und bundesweit führen die Grünen mit großem Abstand. Jedoch zeigen sich deutliche Unterschiede zum EDS-Ergebnis, wie sich der der Grafik entnehmen lässt.