Talentschmiede für die Rockmusiker von morgen
vom 10.05.2010
Talentschmiede für die Rockmusiker von Morgen
Ein neuer Name, ein neuer Veranstaltungsort, aber der Inhalt hat sich auch im fünften Jahr des Rockkonzerts der Eichendorffschule (EDS) nicht verändert - jede Menge deutsche sowie internationale Rock- und Popmusik.
Münster. Aufgrund der Umbauarbeiten am Standort Fischbach fand das bisherige Rockkonzert «EDS rockt» in diesem Jahr im Foyer des Schulgebäudes in Münster und unter seinem neuen Namen «Es rockt! - Eichendorffschule rockt» statt. Nick, Mikail und Nicki standen zum zweiten Mal mit ihrer Band «After Morning» auf der Bühne. Im Wahlpflichtunterricht treffen sich die Fünftklässler, um zu proben. Ein bisschen aufgeregt seien sie, gaben sie zu. Und Sänger Mikail fand es «ein bisschen peinlich, sich auf der Bühne so zu bewegen». Einig waren sich die Musiker jedoch, dass es «cool» ist und ein «geiles Gefühl», vor Publikum zu spielen. Auch wenn der Auftritt von «After Morning» noch etwas verhalten war, so haben die Nachwuchskünstler bewiesen, dass sie über eine große Portion Selbstbewusstsein verfügen.
Während die Mitglieder der Schulband noch mit ihrem Lampenfieber zu kämpfen hatten, sahen Etienne, Jonatan, Lukas und Willi ihrem Auftritt entspannter entgegen. Die Jungs von «Debarred Mind» stehen schon länger gemeinsam auf der Bühne und haben vor kurzem ihr erstes Studioalbum «Mayday» aufgenommen. «Jeder von uns hatte irgendwie den Gedanken, Musik zu machen», erklärte der Sänger, Gitarrist und ehemalige EDS-Schüler Lukas die Anfänge ihres Musizierens. Für die vier Schüler zwischen 16 und 18 Jahren stand von Anfang an fest, dass nicht gecovert wird und nur deutsche Texte gesungen werden. «Hauptberuflich» gehen alle «Debarred Mind»-Mitglieder zur Schule. Doch «hobbymäßig haben wir uns verpflichtet, für die nächsten zwei Jahr als Band zusammen zu bleiben», so Lukas. Ob die vier auch weiterhin in einem kleinen Studio in Frankfurt ihre Rock-, Pop- und Punk-Stücke proben, steht noch nicht fest. Denn Etienne und Lukas wollen ihr Fachabitur machen und anschließend vielleicht studieren. «Ich weiß nicht, ob ich da noch Kraft zum Proben habe», machte sich Etienne Gedanken.
Von all dem bekam das Publikum ebenso wenig mit wie von den Vorbereitungen, um die sich vor allem Marc Weigelt kümmerte. Der ehemalige EDS-Schüler absolviert seit Herbst 2009 ein Freiwilliges Soziales Jahr an der Schule und beschäftigte sich schon während seiner Schulzeit mit Musik und Technik. «Die Schulbands passten nicht mehr in die Stadthallenkonzerte, bei denen eher klassische Musik im Vordergrund steht», sagt Weigelt. Deshalb habe man ein gleichwertiges Forum gesucht, in dem auch Pop- und Rockmusik entsprechend zur Geltung komme.
Mit «Es rockt!» ist dies gelungen. Über zwei Stunden unterhielten acht Bands das Publikum. Besucherin Claudia Ulrich sagt, sie habe toll gefunden, was die Schüler auf die Beine gestellt haben. Sabine Möckel lobte die Leistungen der jungen Musiker. «Es ist nur schade, dass es so leer ist», bemerkte sie. Und in der Tat: Dem Aufwand, der mit diesem Konzert verbunden war, wurde die geringe Zuschauerzahl nicht gerecht.
Von Sarah Leckel