Schülerzahl nahezu verdoppelt

  logo_presse_hk   vom 05.12.2009

Der neuer Leiter der Eichendorffschule ist mit beiden Standorten zufrieden, beäugt das Wachstum aber auch kritisch

Münster/Fischbach. «Es geht mir gut», sagt Volker Stender-Mengel, der neue Rektor der Eichendorffschule. Den gleichen Gesundheitszustand bescheinigt er auch «seiner» Einrichtung nach der Übernahme der Staufen-Schule Fischbach. Vor dreieinhalb Jahren expandierte die Eichendorffschule und übernahm den Standort Fischbach nach Schließung der Haupt- und Realschule mit. Das Haus dort war damals mit nur noch 290 Schülern nicht mehr überlebensfähig, der Kreis zog die Notbremse. Inzwischen lernen unter dem Dach der Eichendorffschule rund 470 Kinder und Jugendliche – Tendenz steigend, wie Stender-Mengel zufrieden bilanziert. Im nächsten Schuljahrwerden dort noch einmal 60 junge Leute mehr pauken.

Der neue Rektor nennt die Entwicklung im Gespräch mit dem Kreisblatt «einen sehr erfreulichen Wandel». Die Schule werde wieder nachgefragt. So startet die Jahrgangsstufe 5 im nächsten Jahr erneut mit drei Gymnasial- und zwei Realschul-Klassen. Das gilt derzeit auch für die sechsten Klassen, in der Stufe 7 ist es eine Realschul-Klasse weniger. Nur jeweils eine Gruppe Realschüler wird von der Stufe 8 bis 10 derzeit unterrichtet. So gesehen geht Stender-Mengel davon aus, dass die Fischbacher Einrichtung weiter wächst. Und genau hier ist ein Problem: In Spitzenzeiten hatte die Staufen-Schule bis zu 700 Schüler. Als es bergab ging, wurden Räume an das Medienzentrum des Kreises und die benachbarte Grundschule abgetreten. «Da gibt es möglicherweise wieder Begehrlichkeiten», formuliert es der Rektor. Zunächst einmal ist er froh, dass der Kreis die Räume der Naturwissenschaften im nächsten Jahr umfangreich sanieren wird sowie bereits den Kantinen- und Kiosk-Bereich runderneuert hat.

Spätestens, wenn Fischbach wieder an die alten Schülerzahlen heranreicht, hat der Kreis laut Stender-Mengel ein weiteres Problem. Mit fast 1700 Schülern an den beiden Standorten sei die Eichendorffschule jetzt schon die größte im Schulamtsbezirk. «Auf Dauer kann es wahrscheinlich keine Lösung sein, dass die Schule so groß ist», macht er deutlich. Der organisatorische Aufwand sei jetzt schon immens – mit jeweils eigenen Sekretariaten, Hausmeistern oder zum Teil pendelnden Lehrern. Diese Schwierigkeit sei der Politik bekannt und sie werde nach Lösungen suchen müssen, lässt der Rektor durchblicken, dass es mittelfristig Veränderungen geben sollte.

«Wir versuchen derzeit, das Beste daraus zu machen – und das gelingt uns auch», sagt Stender-Mengel und hebt die gute Zusammenarbeit mit dem Fischbacher Standortleiter Olaf Bogusch hervor. Ihm ist es wichtig, beide Standorte wie eine Schule zu behandeln und Angebote jeweils doppelt zu ermöglichen, wie etwa einen Schulgarten oder die Musik-Klassen. Die eigene Tradition der Fischbacher und die Überschaubarkeit («Jeder kennt jeden, das ist ein Trumpf») wolle er wahren, andererseits habe die damals wenig nachgefragte Einrichtung «von der Akzeptanz der Eichendorffschule profitiert». Nur selten gibt es «Opfer»: Zuletzt musste eine 8. Gymnasialklasse von Fischbach nach Münster umziehen, weil dort ein Lateinlehrer fehlte. Das sei aber eine absolute Ausnahme, sagt Stender-Mengel. Ihm sei auch nicht bekannt, dass es Animositäten unter den Schülern gibt.

Die Schule hat jetzt ein neues Informationsblatt herausgebracht, das es in Münster (Lorsbacher Straße) und Fischbach (Rathausplatz) gibt. wein