Schüler laufen, andere zahlen

logo_presse_hk vom 24.09.2012

Die Regeln sind einfach: Man rennt bis man nicht mehr kann oder bis 15 Uhr, und für jede Runde gibt’s Geld

Fast die Hälfte der Abiturienten hat mitgemacht. Von der Aktion soll auch die Jugendorganisation "Schüler Helfen Leben" profitieren. Knapp 7000 Euro sind zusammengekommen.

Ein halbes Jahr vor ihren schriftlichen Prüfungen läuten die Abiturienten den "Endspurt ins Abi 2013" ein. Mit einem Sponsorenlauf wollen die Eichendorffschüler nicht nur ihre eigene Abiturfeier finanzieren, sondern auch Mitschüler in Südosteuropa unterstützen.

Vor dem Laufs musste sich jeder Schüler um Sponsoren kümmern. Meist sind es die Eltern, Großeltern oder andere Verwandte. Pro gelaufene Runde werden die Unterstützer zur Kasse gebeten. "Jeder gibt so viel er möchte", erklärt Elisa Martin vom Finanzierungskomitee der Abiturienten. Von zehn Cent bis drei Euro sei alles dabei. Neben den individuellen Sponsoren, konnte die Finanzierungsgruppe zusätzliche Geldgeber auftreiben, die einen Pauschalbetrag zu der Veranstaltung beisteuern. "Wir freuen uns über die Unterstützung durch Kelkheimer Autohäuser, Ärzte und Bauunternehmen", sagt Martin. Die Einnahmen verwenden die Eichendorffschüler zum einen für ihre Abiturfeier, der andere Teil geht an die Jugendorganisation "Schüler Helfen Leben".

Ursprünglich sei geplant gewesen, den Lauf auf dem Sportplatz des nahe gelegenen Sportvereins abzuhalten. Doch dazu Martin: "Die TSG hat uns kurzfristig und ohne Grund abgesagt." Gelaufen wird deshalb auf dem Schulparkplatz am Waldeck.

"Man läuft, bis man nicht mehr kann, maximal aber bis 15 Uhr." Die Motivation der Schüler ist unterschiedlich. Während sich einige in sportlichem Outfit zügig fortbewegen, spazieren andere in Jeansrock und Stiefeln gemächlich entlang des 330 Meter langen Rundkurses. Philip schafft acht Runden. Als Befürworter der Aktion sagt er: "Es kommt uns selbst zugute, also mache ich mit."

Auch Janik ist acht Mal im Kreis gelaufen. Gewertet werden bei ihm jedoch nur sieben Einheiten. "Ich habe ein Wertungsbändchen verloren", gibt der Schüler ein wenig zerknirscht zu. "Hier geht es um die Abi-Finanzierung. Da sollte man sich solidarisch zeigen", findet Lisa, die zehn Runden auf ihrem Konto verbuchen kann. Schließlich wollten alle eine Abifeier." Ebenso positiv bewertet Julia, nach 20 Runden, die Aktion. "Wenn es die Möglichkeit dazu gibt und es jemand organisiert, sollte man auch daran teilnehmen."

Schätzungsweise 80 der rund 170 Abiturienten absolvieren ihre Runden auf der Laufstrecke. "Wir haben nicht damit gerechnet, dass es so viele Läufer werden", erklärt Martin. Denn einige Mitschüler hatten die Aktion im Vorfeld kritisiert. Umso größer ist ihre Freude über die relativ hohe Teilnehmerzahl. Sie sagen: "Wir sind stolz auf unsere Stufe!"

(slk)