Musikalische Schul-Talente werden immer besser

​​​​​​​logo_presse_hk vom 25.02.2013

Rund 500 Kinder und Jugendliche spielen an der Eichendorffschule in Ensembles. Das Können der Bläser- und Streicherklassen stellte jetzt ein großes Konzert unter Beweis.

Sphärische Klänge, ein einprägender Rhythmus und wiederkehrende, sich in der Intensität steigernde Zäsuren mit dem Schlagzeug - "Fratres", eine Komposition von Arvo Pärt, gehört sicher noch nicht zum populären Teil der Musikliteratur. Sie ist weder der breiten Bevölkerung bekannt, noch entsprechen die Klänge den allgemeinen Hörgewohnheiten. Gerade deshalb hat Olaf Heim, Musiklehrer an der Eichendorffschule, zwei Versionen mit in das Programm des Streicherkonzertes genommen. "Weil es ein bisschen gegen die Erwartungen geht", erklärt er. Dennoch sei diese zeitgenössische Musik "wohlklingend und mathematisch".

Experiment geglückt

Das kleine Wagnis ist geglückt: Es gelang den jungen Musikern hervorragend, den Geist der Komposition bei ihrem großen Konzert in der Fischbacher Dreifaltigkeitskirche zu transportieren. Die Besucher ließen sich ein auf die Klänge und hörten ihnen ebenso aufmerksam zu, wie etwa den Stücken von Händel, Vivaldi. Die Schubertsche Sinfonie in h-moll, die als "die Unvollendete" bekannt ist, war der Höhepunkt des Konzertes: Rund 50 Schüler präsentierten im Orchester zusammen mit Bläsern das "Allegro moderato" und das "Andante con moto".

Die zahlreichen Besucher, die in dem kleinen Gotteshaus nur mit Mühe Platz fanden, waren laut Olaf Heim, der gemeinsam mit Kirsten Feist die musikalische Leitung hatte, durchweg begeistert von dem musikalischem Abend. Selbst die Eltern, die zunächst Bedenken gegen die modernen Stücke hatten, seien positiv überrascht gewesen.

Elf Jahre gibt es die Streicherklassen, ein Jahr länger die Bläserklassen an der Eichendorffschule. Die musikalische Förderung, die auch Gesang beinhaltet, wirkt sich aus Sicht Heims nachhaltig auf die Schule aus - auch wenn die Jahrgänge wechseln, Ältere die Schule verlassen und Jüngere nachkommen. "Es wird immer ein bisschen mehr von Jahr zu Jahr", erklärt der Lehrer. Zudem steige das Niveau und die Qualität der Konzerte.

Rund 500 Schüler musizieren derzeit in irgendwelchen Ensembles. Die Tendenz sei steigend. Dem Fachbereichsleiter ist dabei wichtig, dass die Musik gleichzeitig in der Breite als auch individuell gefördert wird. "Das ist natürlich eine richtige Herausforderung", betont er. Für die künftigen Streicherkonzerte will Heim vor allem aus zeitökonomischen Gründen die Musiker vielleicht noch weiter aufteilen und etwa den jungen Streicherklassen, die dieses Mal noch beim Konzert mit dabei waren, ein eigenes Konzert ermöglichen. Mit der instrumentellen Ausstattung und der gesamten Entwicklung des Musikschwerpunktes an der Schule mit Standorten und Münster und Fischbach ist Heim sehr zufrieden und derzeit "wunschlos glücklich".

Mehr Unterstützung wünscht er sich allerdings für die Familien der jungen Musiker. Die Orchesterfreizeiten seien häufig eine finanzielle Belastung. Besonders, wenn Familien zwei oder mehr Kinder hätten. Gleichzeitig seien diese Klausuren des Orchesters nötig, um sich konzentriert vorzubereiten. 180 Euro zahlten Eltern insgesamt für Unterkunft und Verpflegung für drei Tage und zwei Kinder. "Das ist viel Geld", so Heim. "Da versuchen wir sie zu unterstützen, wo es geht." So würden etwa die Spendeneinnahmen aus dem Konzert für diesen Zweck verwendet.

(tay)