Jeder Gesunde zwischen 18 und 55 könnte Max' Retter sein

logo_presse_hk vom 03.05.2012

Am Freitag und Sonntag engagiert sich die Eichendorffschule für ihren an Leukämie erkrankten Schüler Max. Der 13-Jährige benötigt dringend eine Stammzellen-Transplantation. Fragen beantwortet Nicole Heßmert von der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) dem HK.

Wer kommt als Spender in Frage?

HESSMERT: Grundsätzlich jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 55 Jahren, der mindestens 50 Kilogramm wiegt. Ausschlussgründe sind beispielsweise schwere Erkrankungen des Herzens oder der Lunge, chronische Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes, Krebserkrankungen, Hepatitis.

Wie läuft die Registrierung ab?

HESSMERT: Nach dem Ausfüllen einer Einverständniserklärung werden fünf Milliliter Blut aus der Armvene entnommen. Die Befunde werden anonymisiert an das Zentrale Knochenmarkspender-Register weitergeleitet.

Wann kommt man als Stammzellenspender in Frage?

HESSMERT: Die Gewebemerkmale von Patient und Spender müssen nahezu hundertprozentig übereinstimmen. Bei häufigen Merkmalskombinationen kann ein Spender unter 20 000 gefunden werden, bei seltenen Gewebemerkmalen findet sich eventuell unter mehreren Millionen kein passender Spender.

Kommt man in Frage, gibt es eine Bestätigungstypisierung. Dann muss sich der potenzielle Spender entscheiden, ob er für den Patienten zur Verfügung stehen will. Sagt er "ja", wird bei ihm ein Gesundheits-Check-up durchgeführt.

Was passiert bei einer Entnahme?

HESSMET: Es gibt zwei verschiedene Verfahren: Seltener durchgeführt wird die Knochenmarkentnahme, bei der dem Spender das Blut-Knochenmarkgemisch unter Vollnarkose direkt aus dem Beckenkamm entnommen wird. Die wesentlich häufigere Methode (rund 80 Prozent) ist die periphere Stammzellentnahme: Dem Spender wird über mehrere Tage ein Medikament verabreicht, welches die Produktion der Stammzellen im Knochenmark anregt und diese in die Blutbahn ausschwemmt. Nur bei der Knochenmarkentnahme ist ein Krankenhausaufenthalt nötig. Die periphere Stammzellspende wird ambulant durchgeführt.

Welche Risiken gibt es?

HESSMERT: Bei der Knochenmarkentnahme besteht für ein paar Tage ein lokaler Wundschmerz. Es besteht das übliche Narkoserisiko. Bei der peripheren Spende können bei der Vorbereitung grippeähnliche Symptome auftreten. Langzeitnebenwirkungen sind nach heutigem Forschungsstand nicht bekannt.