G 8 bringt Probleme mit sich

logo_presse_hk  vom 28.10.2011

Die Theater-AG der Eichendorffschule bringt ihre neue Produktion "Das Käthchen aus Heilbronn" auf die Bühne.

Düster, beinahe mystisch wirkt der Theatersaal. Die Anspannung steht den Schauspielern, dem Technikteam und der Regisseurin Brigitte Hofmeister-Zey ins Gesicht geschrieben. In den Sprechpausen ist nur das Surren der Klimaanlage zu hören, ansonsten herrschen Schweigen und hohe Konzentration. Doch die Stille wird durch ein Flammenmeer und Kampfszenen jäh gebrochen. Heinrich von Kleists Ritterspiel "Das Käthchen von Heilbronn" erzählt die Geschichte des 15-jährigen Kätchens (Anna Rübner) sowie der skrupellosen Kunigunde (Julia Braun). Die eine lieblich und naiv, die andere listig und blendend — pflegen sie ihre je eigene Beziehung zu Friedrich Wetter, Graf vom Strahl (Dennis Blatt). Und auch der stotternde Rheingraf vom Stein (Tim Büttner) hat mit dem Grafen vom Strahl noch eine Rechnung zu begleichen.

Bereits seit 1980 führt die ehemalige Deutsch- und Geschichtslehrerin Brigitte Hofmeister-Zey Regie an der Eichendorffschule. Doch in Zukunft wird sich an ihrer Theaterarbeit einiges ändern. "Durch G 8 sind die Schüler zu jung", sagt Hofmeister-Zey über die verkürzte Zeit bis zum Abitur. Diese Tatsache beeinflusse die Stück-auswahl enorm. Die Schauspieler hätten nur noch eingeschränkt die Möglichkeit, an mehreren Produktionen mitzuwirken und die notwendigen Erfahrungen zu sammeln.

Einer der Hauptdarsteller, Dennis Blatt, spielt bereits zum vierten Mal bei einem Stück der EDS-Theater-gemeinschaft mit und versteht die Nöte der Regisseurin. "Am Anfang versteht man die Figur nicht. Erst nach und nach lernt man die Rolle besser kennen", weiß der Student der Theaterwissenschaft. Anna Rübner steht nach einer Produktion hinter der Bühne erstmals im Scheinwerferlicht. Eigentlich habe sie gar nicht schauspielern wollen, erinnert sich die Zwölftklässlerin. Doch bei ihrem Bruder Maximilian Rübner, der bereits bei vier Stücken aktiv mitwirkte, habe sie gesehen, wie viel Spaß es macht. Am Anfang sei die Arbeit mühselig. "Nach jedem dritten Wort wird man unterbrochen", denkt Anna zurück. Erst nach der dritten oder vierten Probe finde man richtig in die Rolle rein.

Nach einem guten Jahr Arbeit scheinen alle Schauspieler in ihrer Rolle angekommen. "Es ist annehmbar", befindet Fabian Beine, der für den Ton zuständig ist. Dr. Martin Eichler, verantwortlich für die Musik, urteilt nach einer Probe: "Es hat gut geklappt." "Ein tolles Team", lobt Hofmeister-Zey.                                                        (slk)

 

Käthchen 2011 Julia Braun alias Kunigunde von Thurneck (rechts)
schickt das Käthchen (Anna Rübner) in die brennende Burg.
(Foto: Knapp)