Ein Punkt fehlt ihm zum Zahlen-Olymp
vom 05.06.2012
Florian Papadopulos aus der Jahrgangsstufe 9 der Fischbacher Eichendorffschule hat seinen zweiten Platz bei der Deutschen Mathematik Olympiade verteidigt. Er war einer von nur zwölf hessischen Teilnehmern aller Jahrgangsstufen. Zuvor musste Florian drei Runden auf Landesebene absolvieren, aus denen er als Hessenbester seiner Jahrgangsstufe hervorgegangen war. Was ein solches Mathe-As seinen Mitschülern auf den Weg geben kann — unter anderem darüber hat sich Kreisblatt-Mitarbeiterin Sarah Leckel mit dem Neuntklässler unterhalten.
Zum zweiten Mal Zweiter bei der Deutschen Mathe-Olympiade. Das klingt doch richtig gut, oder?
FLORIAN PAPADOPULOS: Als ich die Klausuren zurückbekommen habe, war es Freude, dass ich so viele Punkte haben. Aber es hat auch nur ein Punkt zum ersten Platz gefehlt. Das lag an einer nicht kompletten Begründung. Ich habe es im Kopf gewusst, aber nicht hingeschrieben. So knapp am ersten Platz vorbei, dass war etwas blöd, etwas enttäuschend. Aber ich hoffe, dass ich nächstes Jahr wieder eine Medaille bekomme.
Was fasziniert Dich besonders an der Welt der Zahlen?
PAPADOPULOS: Bei Mathe geht es nicht immer nur um Zahlen, zum Beispiel bei Geometrie. Ich verstehe einfach die ganzen Sachen. Bei Aufgaben macht es Spaß, Lösungswege rauszufinden und nicht nach vorgegebenen Prinzipien etwas runterzuschreiben. Eigene Wege finden, um Aufgaben zu lösen, das ist toll.
An der 51. Mathe-Olympiade haben 192 Schüler aus der gesamten Bundesrepublik teilgenommen. Für den normalen Matheunterricht in der Schule musst Du sicherlich nicht übermäßig viel lernen. Den Mitschülern fällt der Umgang mit dem Zahlensalat sicher häufig nicht so leicht. Welche Tipps kannst Du ihnen mit auf den Weg gehen?
PAPADOPULOS: Man muss im Unterricht aufpassen und schauen, dass man den Faden nicht verliert. Wer schon gleich sagt: "Das verstehe ich sowieso nicht", kann es auch nicht verstehen. Man muss sich selbst zutrauen, dass man es kann. Außerdem kann man einen guten Mitschüler fragen, wie er das verstanden hat, wenn man die Definition vom Lehrer nicht ganz verstanden hat. Eigentlich ist es an sich alles nicht so schwer zu verstehen.
Zurzeit besuchst du die neunte Klasse an der Eichendorffschule in Fischbach. Hast du Dir bereits Gedanken über Deine Zukunft gemacht? Wird Dich dein beruflicher Weg auch zur Mathematik führen?
PAPADOPULOS: Ich will auf jeden Fall studieren. Aber ich weiß noch nicht genau was. Vielleicht Mathe oder etwas, das mit Mathe zu tun hat.
Die Welt der Zahlen nimmt viel Zeit in Anspruch. Sind komplizierte Formeln, Quadratwurzeln oder verquere Grafiken auch Begleiter in deiner Freizeit?
PAPADOPULOS: Eigentlich mache ich das, was jeder macht. Ich spiele Klavier und Tischtennis und gehe klettern. Außerdem bin ich in einem Extra-Programm "Jugend trainiert für Mathematik". Da kriege ich übers Jahr verteilt sechs Briefe mit vier oder fünf Aufgaben. Und vor den Olympiaden rechne ich noch ein paar mehr Aufgaben. Aber so viel mehr mache ich eigentlich nicht.
Auch wenn der Abstand zum Sieger der Mathe-Olympiade minimal und er etwas enttäuscht war: Fürs Foto konnte Florian Papadopulos wieder strahlen. Foto: Ackermann