Bald Himmelsforscher an der EDS

logo_presse_hk vom 31.05.2011

Nach dem ersten Weltraumtag soll nun eine Astronomie-Arbeitgemeinschaft angeboten werden.

Einen Vertrag mit der Deutschen Gesellschaft für Schulastronomie gibt es. Der Verein wird Lehrer fortbilden und die Einrichtung auf ihrem Weg ins All begleiten.

Der Pluto ist kein Planet — und schwarze Löcher kann man sehen. Diese und andere Informationen rund um die Themen Astronomie und Raumfahrt erhielten die Besucher des ersten Kelkheimer Weltraumtages in der Eichendorffschule (EDS). Veranstalter des astronomischen Spektakels war der Verein "Deutsche Gesellschaft für Schulastronomie" (DGSA).
"Das ist der Startschuss, um die Astronomie an die Schule zu bringen", erklärte Oliver Wolff. Der Biologie- und Erdkundelehrer ist überzeugt, dass das Schülerinteresse an der "ältesten Wissenschaft der Welt" sehr hoch ist. Bisher gibt es an der Eichendorffschule jedoch noch keine Astronomie-AG und auch im regulären Unterricht kommt die Sternenkunde oft zu kurz. Im Physik- und Erdkundeunterricht werde der Bereich Astronomie gelegentlich thematisiert, dies sei aber ausbaufähig, sagte Christian Wolff, Präsident der DGSA und Bruder des EDS-Lehrers.

Vorbild im Kreis
Indem die Eichendorffschule einen Kooperationsvertrag mit der DGSA unterzeichnet hat, soll sich das Nischendasein der Astronomie an der Schule verändern. Der Verein wird die Schule beim Aufbau einer AG unterstützen, Vortragsabende veranstalten und die Lehrer im Bereich Astronomie fortbilden. "Die Lehrer sollen sich zutrauen, das zu unterrichten", sagte Christian Wolff. Unterstützung erhält die Schule außerdem von der Sternwarte Hofheim. "Wir freuen uns, wenn aktive Lehrer da sind", erklärte Andreas Klug, Vorsitzender des Observatoriums. Die Eichendorffschule sei ein Modellprojekt und diene als Beispiel für andere Schulen im Main-Taunus-Kreis. Die Sternwarte in Langenhain steht jedoch nicht nur den Schülern offen. Jeden Samstag gibt es dort ab Einbruch der Dunkelheit Beobachtungsabende für interessierte Sternengucker.

Resonanz ausbaubar
Ein Höhepunkt des Weltraumtages war die astronomische Schnitzeljagd "Saturn und seine Monde". Helena und Michelle nahmen an der Erkundungstour rund um das Schulgebäude teil. Ausgestattet mit einem Fragebogen, machten sich die beiden Fünftklässlerinnen mit zwei Freundinnen auf den Weg. Um Antworten auf die Fragen "Wie viel wiegt der Saturn?" oder "Wer hat das Ringsystem des Saturns entdeckt?" zu finden, folgten sie bestimmten Hinweisen. "Das war nicht so einfach", fand Helena. Ohne die Hinweise hätten sie nicht mal die Lösungszettel gefunden, pflichtete ihr Michelle bei. Die Beobachtung der Sonnenoberfläche sowie des Sternenhimmels unter fachlicher Anleitung musste wegen der Witterung ausfallen. Im "Space-Kino" konnten die Besucher des Weltraumtages jedoch einen virtuellen Blick auf die diversen Himmelskörper werfen. Thematisch interessant, allerdings mangelhaft besucht und etwas langatmig gestaltete sich der Vortrag "Europas Augen im Universum". Der Spacecraft-Operations-Manager Marcus Kirsch von der Europäischen Weltraumbehörde ESA erläuterte unter anderem den Start der europäischen Trägerrakete Ariane. Außerdem machte er auf die Bedeutung der Heppenheimer Hobbyastronomen aufmerksam, die den ESA-Spezialisten bei der Suche eines "verlorenen" Satelliten hilfreich zur Seite standen. Mit dem Vortrag "Mythos 2012 – Kommt der Weltuntergang?" klärten der Wissenschaftsjournalist Oliver Dreissigacker und der DGSA-Vizepräsident Oliver Debus die verbliebenen Zuhörer schließlich über die Hintergründe und Fakten zu einer vielzitierten Apokalypse auf.   (slk)

 

Weltraumtag 2011 HK
                                                                                 Foto: Reuß