Januar 2024


Silke 50

Frau Silke Schauer​​​​​​​

Die Eichendorffschule in Kelkheim war für mich erst einmal vor allen Dingen die Schule, in der mein Vater als Rektor tätig war und die Foto-AG gegründet hatte. Erst ab der 7. Klasse besuchte ich dann auch nach unserem Umzug nach Kelkheim die Eichendorffschule. Die Tatsache, dass mein Vater immer noch dort unterrichtete, war vor allen Dingen dann äußerst unangenehm, wenn er meine schlechten Noten in Mathematik vor mir erfuhr. Datenschutz war damals noch nicht wirklich ein Thema.

Bis zur 10. Klasse war die Eichendorffschule für mich eine Schule wie jede andere. Erst nach meinem Auslandsjahr in den USA wurde die Eichendorffschule für mich etwas ganz Besonderes, denn dann war ich ab 1983 Mitglied der Theater-AG, die von Brigitte Hofmeister-Zey geleitet wurde. Ich durfte im Faust mitspielen, in Kabale und Liebe und in der Hexenjagd. Die Theater-AG war mein zweites zu Hause. Tschernobyl ging an mir spurlos vorbei, weil wir sowieso uns von morgens bis abends in den Räumen der Schulaula aufgehalten haben, um dort den ganzen Tag zu proben.

Das waren sicherlich mit meinem Jahr in den USA die prägendsten Jahre meiner Jugend, die dann auch meinen späteren Werdegang massiv beeinflusst haben, denn ich wollte ab meinem 18. Lebensjahr unbedingt Dramaturgin werden. Dieses Ziel habe ich verfolgt und umgesetzt mit einem Studium der Theaterwissenschaft und Amerikanistik an der LMU in München. Danach war ich am Staatstheater Karlsruhe als Dramaturgieassistentin, später an der Landesbühne Hannover als Chefdramaturgin engagiert. Dazu kamen weitere Ausbildungen und Praktika im Bereich Öffentlichkeits- und Pressearbeit an der Hochschule in Hamburg, bei der Hamburger Morgenpost und der Neuen Presse in Hannover.

Nach acht Jahren am Theater war mir die Theaterwelt dann doch zu sehr ein Closed Shop, und ich begab mich auf die Suche nach einer neuen Herausforderung und landete in dem kleinen, beschaulichen Kurort Bad Pyrmont als Kultur- und Veranstaltungsleiterin. Dem Theater bin ich über die Gastspielbranche als Vizepräsidentin der Inthega – des Fachverbandes der Gastspielbranche treu geblieben. In Bad Pyrmont darf ich jetzt schon seit über 20 Jahren für diesen traumhaft schönen Kurort arbeiten. Mittlerweile nicht nur im Veranstaltungsbereich, sondern auch im Bereich Marketing und als Pressesprecherin für das Niedersächsische Staatsbad Pyrmont.