Ihre Handy-Hüllen sind Unikate
vom 07.12.2015
In einem besonderen Projekt haben die Eichendorffschüler gelernt, wie sie Müll sinnvoll wiederverwenden können.
Handy-Hüllen gibt es in den buntesten Farben und Designs, stets professionell gestaltet. Künftig sind in Kelkheim aber auch kleine Telefon-Taschen im Umlauf, die zwar nicht so perfekt aussehen, aber die Umwelt schonen. Gestaltet wurden sie von Hauptschülern der Klassen 7 und 8 der Eichendorffschule — entstanden in einem Projekt im Fach Gesellschaftslehre zum Thema „Klima und Umwelt“.
Dabei haben die Schüler aus alten Kleidungstücken und Plastiktüten die Handy-Hüllen gestaltet und selbst zu Nadel und Faden gegriffen. Deniz zum Beispiel hat einen rosa Stoff verwendet, das Innenleben besteht aus einer New-Yorker-Tüte. „Das macht Spaß, ist etwas Gutes“, lobt der 14 Jahre alte Schüler. „Man lernt was Neues“, ergänzt Amelia (15), und Leon (14) möchte die Handy-Tasche seiner Mutter schenken.
Während die meisten Schüler zum Finale des Projekttages mit ihren Hüllen schon fertig sind, grübelt Emelie (12) noch. Sie schneidet gerade den Stoff aus ihrem alten Shirt mit Totenköpfen zurecht. Als Innenleben soll eine Mango-Tüte dienen. „Wir wissen jetzt, dass man mit alten Sachen Sinnvolles machen kann“, betont Ellen gleich neben ihr. Die 13-Jährige verarbeitet ihr ausrangiertes Top mit Glitzersteinchen und eine C & A-Tüte in diesem Recycling-Projekt.
Lehrerin Antje Kaufmann ist begeistert und bis zum Schluss an diesem Tag eine gefragte Frau. Denn handwerklich muss sie den Schülern immer wieder unter die Arme greifen. Nach einem Projekt „Papierschöpfen“ hat sie nun erneut eine kreative Idee umgesetzt. Und das Ganze natürlich theoretisch begleitet: So erfuhren die Schüler etwas über die Problematik von Plastik-Inseln in den Weltmeeren, dass Aludosen und Plastikfalschen noch mehrere hundert Jahre unter Wasser vor sich hin rotten und etwas über die Folgen für die Meeres-Lebewesen. „Das Projekt soll das Umweltbewusstsein der Schüler erweitern und zudem auf Recyclingmöglichkeiten aufmerksam machen“, sagt Antje Kaufmann. Dass die Plastiktüte weit mehr sein kann, denn als Trage- oder Müllbehälter zu dienen — das haben die Schüler nun erfahren. Ebenso gut ist es für sie zu wissen, dass auch der Stoff ihrer alten Klamotten noch eine vernünftige Verwendung finden kann.
(wein)