Die EDS wird grün: Gemeinsame Projekt-Premiere

logo_presse_hk vom 26.07.2014

Kino, Kräuter, Kalorien: Die Schülervertretung regte an, die Aktionstage vor den Ferien doch unter ein Motto zu stellen. Und der Chef kam einen Tag aus Bornheim mit dem Tandem.

Lars Wolf und Sebastian Rieker von der SV hatten eine Idee: Warum nicht alle rund 1300 jungen Leute der Eichendorffschule (EDS) mal unter einem großen Motto für mehrere Tage zusammenbringen? Nichts Neues eigentlich, denn das gibt es an vielen Schulen und heißt Projektwoche. Doch an der EDS ist dies nun noch ein Stückchen innovativer geworden. Alle Schüler haben gemeinsam an einem Thema gearbeitet, das da lautete: „EDS goes green“. Ziel war es, in Sachen Umwelt, Nachhaltigkeit, Gesundheit und Ernährung ein großes EDS-Zeichen zu setzen. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn gestern früh haben sich alle Schüler am Sportplatz versammelt, um für ein Gruppenfoto hoch zur Feuerwehr-Drehleiter zu lächeln.

EDS 24.7.14 - alle SuS

Rund 800 Schüler bildeten gestern Vormittag das EDS-Logo auf dem Sportplatz, während sie ihr ehemaliger Schulleiter Horst Ackermann von der Drehleiter der Kelkheimer Feuerwehr fotografierte.


„So etwas schweißt die Schule zusammen, das ist dann nicht nur ein Gebäude, sondern die ganze Schule wächst zusammen“, findet Sebastian Rieker, bis zuletzt stellvertretender Schulsprecher. So eine Projektwoche mit Thema habe viel Potenzial, ergänzt der bisherige Oberstufensprecher Lars Wolf. Die Abiturienten könnten sich gut vorstellen, dass in zwei Jahren — wenn wieder Projekttage sind — erneut ein Thema über allem schwebt. Das kann auch Schulleiter Stefan Haid: Er schwärmt von diesen „klassenübergreifenden Lernorten“, freut sich über ein „schönes Ausgleiten in die Ferien“ und lobt das Engagement: „Das ist Partizipation, die später wichtig ist.“ Sie hätten es „nicht nur partymäßig, sondern auch inhaltlich“ gut umgesetzt.

Das ist beim Abschlussfest, das auch eine Schülergruppe auf die Beine gestellt hat, zu sehen. Gleich im Foyer empfängt Kräuterhexe Lilli Becking die Besucher. Die Lehrerin stellt Ringelblumen- und Spitzwegerichsalbe, verschiedene Öle, Tees und Salz vor — die Zutaten dafür haben die Schüler in Wald und Feld gesammelt und selbst weiterverarbeitet. Jeder habe sich einbringen können, auch beim theoretischen Teil zuvor über die Kräuterkunst im Mittelalter. Gleich nebenan schenken Nicola, Lina, Alina und Anna den Gästen einen kleinen Becher Kakao ein. Doch es handelt sich hierbei um den berühmten Aztekentrunk — mit scharfer Chili-Beimischung. So bekommen die Kelkheimer „eine Vorstellung, was die Leute früher getrunken haben“, weiß Nicola. Und Alina schwärmt von der Woche: „Wir haben sehr viel zu Fuß gemacht und über die Natur gelernt.“ In der Tat: Bereits zum Auftakt marschierte die ganze Schule ins Kinopolis im MTZ, um sich zwei Naturfilme anzuschauen. Es folgten Exkursionen etwa zu einem Imker, ein Sporttag und schließlich die Präsentationen. Nachhaltig ist dabei auf jeden Fall eine Kabine in der Eichendorffschule, die mit sportlichen Figuren bemalt wurde. Sie sollten die hässlichen Grafitti verdrängen. Zum Nachdenken regt ein Stand im Foyer an. Verschiedene süße Sachen liegen hier samt ihrer „Bewertung“ in Würfelzucker-Stückchen: So sind in einer Literflasche Cola mehr als 35 Zuckerstücke drin, in einer Tüte Gummibärchen 15, einer Tafel Schokolade 20 und im Schulkakao 13. Ein Mars hat 11, ein Twix 8 und ein Duplo 3 Würfelzucker intus.

(wein)