Auf ein Wort
vom 17.02.2014
Sport-Schwerpunkt in Realschule und LK wiederbeleben?
Er ist ihr neuer Schulleiter. Kreisblatt-Praktikantin Nadja Hoffmann hatte die Chance, Stefan Haid jetzt zu interviewen.
Wie ist Ihr erster Eindruck von der Schule?
STEFAN HAID: Mir ist erstmal das große Schulgelände aufgefallen, als ich am ersten Tag mit dem Hausmeister herumgegangen bin. Meine vorige Schule in den USA war immer noch am Wachsen. Es mussten oft weitere Container aufgestellt werden. Hier haben alle viel Platz, es gibt einen Teich und den Forst auf dem Gelände. Für die Fünftklässler gibt es die „Bewegte Pause“, und die Schüler haben viel Platz zum Lernen und zum Wohlfühlen. Der Raum fürs Lernen kommt manchmal zu kurz, denn man sieht oft nur den Lehrer. Die angenehme Atmosphäre ist hier sehr gelungen.
Was erwarten Sie hier in Münster?
HAID: Dass wir als Lehrerkollegium euch Schüler ernst nehmen, euch motivieren und gut auf euren Abschluss vorbereiten. Außerdem sollen Talente gefördert werden, und das sollten wir möglichst mit euch gemeinsam machen. Der Lernort Eichendorffschule ist für viele ja auch ein Stück Heimat, für die ist es mehr als Schule. Das ist ein Aspekt, weshalb ich mich hier beworben habe, dass es eben hier mehr als Unterricht gibt.
Was möchten Sie verändern?
HAID: Ich möchte den musikalischen Schwerpunkt ausbauen. In der Realschule, bei der das Interesse für die Musik vielleicht nicht ganz so da ist, sollen Talente gefördert werden. Vielleicht könnte man hier den Schwerpunkt mehr auf Sport und Bewegung legen. Außerdem sollen der Realschule mehr Optionen für die spätere Berufswahl vorliegen. Vielleicht könnte man eine Schülerfirma wie ein Schülercafé gründen. So können die Schüler Erfahrungen sammeln. Oder sie könnten Übungsleiterscheine für Sport machen, damit sie mit einer weiteren Qualifikation aus der Schule rausgehen. Bei der Hauptschule haben wir mit dem jahrgangsübergreifenden Unterricht schon ein gutes Konzept.
Wie möchten Sie selbst sich in den Schulalltag mit einbringen?
HAID: Ich gehe ab und zu zur Vertretungsplanerin und frage, ob es noch Vertretungsstunden gibt, die ich übernehmen kann. Aber ich muss jetzt erstmal auch die Gremien und Schüler kennenlernen. Außerdem unterrichte ich momentan vier Stunden Sport in der Q 2. Man hat als Schulleiter nicht mehr so viel Unterricht, was ich auch ein bisschen schade finde. Aber mein Tag ist gut ausgefüllt, ich bin schon um 7 Uhr hier und „darf“ nicht vor 18 Uhr heimgehen.
Möchten Sie den Sport-Leistungskurs (LK) einführen?
HAID: An sich habe ich eine Nähe zum Sport-LK. An die Carl-von-Weinberg-Schule passte er zum Beispiel hin. Da aber nicht alle Schulen den Sport-LK einführen dürfen, muss das mit dem Schulamt geklärt werden. Für die Eichendorffschule kann man das gut prüfen. Das müsste man dann aber zusammen mit den Schülern und dem Sportfachbereich (Oberstufen-SV) besprechen. Es muss von den Schülern kommen, aber ich arbeite da gerne mit ihnen zusammen.
Die SV spielt hier eine große Rolle. Möchten Sie diese unterstützen?
HAID: Ja. Als ich im Januar mal vorbeigeschaut habe, stand hier schon der Schulsprecher und hat sich vorgestellt. Das fand ich sehr sympathisch. An meinem zweiten offiziellen Tag bin in die Sitzung des SV-Vorstands mit reingegangen. Die Sitzungen sind sehr professionell geleitet.
Was würden Sie machen, wenn Sie kein Schulleiter wären?
HAID: Wahrscheinlich irgendwas mit Natur und Bewegung. Vielleicht Bergführer. Aber an sich habe ich meinen Beruf gefunden.